Das Schlaf-Apnoe-Syndrom (SAS)

Beschreibung:
Schlaf-Apnoen sind krankhafte Atemunterbrechungen während des Schlafes. Die durchschnittliche Länge der Atemstillstände im Schlaf liegt zwischen 10 und 60 Sekunden. Das Ende einer Schlaf-Apnoe ist oft mit einem lauten Schnarchgeräusch verbunden. Als Resultat der unterbrochenen Atmung, ist die fortlaufende Versorgung des Körpers mit Sauerstoff nicht mehr gewährleistet. Der Sauerstoffgehalt im Blut sinkt ab. Zur Überwindung einer Schlaf-Apnoe muss der schlafende Organismus kurz erwachen. In dieser Wachperiode wird die regelmässige Atmung wieder aufgenommen. Da beim Schlaf-Apnoe-Syndrom die Atemstillstände in dichter Folge auftreten, wird auch der Schlaf in kurzen Abständen häufig unterbrochen. In schweren Fällen kann die Anzahl von Atemausfällen mehrere Hundert betragen, was zu einer hundertfachen Unterbrechung des Schlafes führt. Diese Schlafunterbrechungen sind von kurzer Dauer (5-10 Sekunden) und werden deshalb bewusst nicht wahrgenommen. Bei jedem dieser Arousal schlägt das Herz schneller mit der Gefahr von Herzrhythmusstörungen, steigt der Blutdruck und wird das Stresshormon Adrenalin ausgeschüttet.

Als Folge ist der Schlaf weniger erholsam und es kann erhöhte Tagesschläfrigkeit, Bluthochdruck  und langfristig ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall resultieren.
 
Es werden 3 Arten von Schlaf-Apnoen unterschieden:

1. Obstruktive Apnoen
Enge räumliche Verhältnisse im Bereich der oberen Luftwege können obstruktive Apnoen verursachen. Wenn im Schlaf die Spannung der Muskeln des Rachenbereiches abnimmt, kann dies in bestimmten Situationen dazu führen, dass sich die Luftwege verschliessen.

2. Zentrale Apnoen
In Fällen von zentralen Schlaf-Apnoen geht man davon aus, dass der zentralnervös kontrollierte Atemimpuls ausbleibt und es deshalb zum Atemstillstand kommt.

3. Gemischte Apnoen
Die Gemischten Apnoen werden dadurch charakterisiert, dass sie sowohl zentrale wie auch obstruktive Anteile aufweisen.


Beschwerdebild:

Hauptsymptom des Schlaf-Apnoe-Syndrom ist die vermehrte Tagesmüdigkeit. Diese kann so ausgeprägt sein, dass, v.a. in monotonen Situationen unkontrollierte Schlafanfälle auftreten. Patienten, die am Schlaf Schlaf-Apnoen-Syndrom leiden, sind deshalb unfallgefährdet und sie erleiden auch häufiger Herzinfarkte oder Schlaganfälle. Weiter werden oft folgende Symptome im Zusammenhang mit dem Schlaf-Apnoe-Syndrom beobachtet: starkes Schnarchen, nächtliches Schwitzen, trockener Mund nach dem Schlafen, morgendliche Kopfschmerzen, Bluthochdruck, sexuelle Dysfunktion, Antriebslosigkeit und Veränderung der Persönlichkeit.


Auftretenswahrscheinlichkeit:

Männer sind 30 (!) mal häufiger vom Schlaf-Apnoe-Syndrom betroffen als Frauen. Besonders viele Patienten gibt es in der Altersgruppe der 30-50 Jährigen, wobei starkes Übergewicht Atemstillstände im Schlaf begünstigen kann. Man geht davon aus, dass zwischen 1% und 3% der erwachsenen Männer vom Schlaf-Apnoe-Syndrom betroffen sind.


Vorgehen bei der Abklärung:

Bei vermehrter Tagesmüdigkeit in Verbindung mit den erwähnten Symptomen, geht der Hausarzt den Ursachen der Beschwerden nach. Wenn der Verdacht eines Schlaf-Apnoe-Syndromes besteht, wird eine Untersuchung im Schlaflabor vorgenommen. Dazu werden dem Patienten während einer ganzen Nacht die folgenden Körpersignale abgeleitet: 
Hirnstromaktivität (EEG), Augenbewegungen (EOG), Muskeltonus (EMG), Mund/Nasenatmung, Atembewegungen des Brustkorbes und des Bauches, Beinbewegungen, Elektrokardiogramm (EKG), Sauerstoffsättigung im Blut und Schnarchintensität. 

Die gesamte Ableitung wird am Monitor beobachtet und auf Video aufgenommen.

 

Behandlung:

Bei Therapie des Schlaf-Apnoe-Syndromes müssen sowohl anatomische wie auch medizinische Aspekte berücksichtigt werden. In vielen Fällen kann heute mit einem Atemhilfegerät (z. B. CPAP: continuous positive air pressure) während des Schlafes effektiv geholfen werden. Die Behandlung besteht in einem andauernden Luftstrom, der via einer Nasenmaske in die Luftwege des Patienten gelangt. Mit diesem ununterbrochenen Druck werden die Atemstillstände im Schlaf überwunden. Der Schlaf wird wieder als erholsam und erfrischend erlebt und die Tagesmüdigkeit verschwindet.